AHMADJAN AMINI
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exhibitions
Ausstellungen u.a.
1978 Goethe-Institut, Kabul
1979 Universität, Kabul
1979 British Council, Kabul
1980 Galerie Palme, Hamburg
1981 Rathaus Altona, Hamburg (G.A)
1987 Galerie POP 42, Bonn
1980 Galerie Markthalle, Hamburg
1989 Messehalle Schnelsen Hamburg Orient, 89 (G.A.)
1990 Galerie Kristin Jordan Verlag& Kunsthande
1991 Galerie Airport, Grenzenlos (G.A.)
1993 Rathaus Altona. Ein anderer Blick (G.A)
1995 Galerie building bridges, Hamburg
1995 Intermedia Networking Art (Help me to Paint)
1997 PREMIRE,Berufsverband bildender Künstler Hamburg (G.A)
1998 Evangelische Akademie Iserlohn
1998 Teilnahme an ElbArt,Hamburg
1999 Galerie Heinrich Hamburg
1999 Galerie Lände Kressbornn
1999 Galerie Cafè Luminus Hamburg
2000 DRK Zentrum Burgwedel
2002 Europe Art Paris (G.A)
2003 Evangelisch Lutherische Kirchgemeinde Schnelsen Hamburg
2004 Kunstausstellung anläßlich der 1. Olympiade des 21. Jahrhunderts
2008 Botschaft der islamischen Repubik Afghanistan,Berlin
2014 Galerie FASZINATION ART Hamburg
2016 „35 Jahre Kufa e.V.“, Hamburger Rathaus
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Malen, um mit dem Unschönen fertig zu werden
-Zur Ausstellung der Bilder Ahmadjan Aminis
in der Ev. Akademie Iserliohn
Die Evangelische Akademie Iserlohn hatte Ahmadjan eingeladen, einige seiner Bilder für die Dauer der Afghanistan-Tagung vom 20,12-22.12.97 auszustellen.
Der Künstler reiste gern ,den PKW voll bepackt mit gewichtigen,großrahmigen Bildern ,von Hamburg nach Iserlohn. Und gewiss war diese Präsentation ein viel
beachtet, und diskutierter Glanzpunkt der inzwischen traditionellen vorweihnachtlichen Tagung.Der Stellvertretende Akademieleiter Dr. Rüdiger Saraika wür-
digte in seine Danksagung,dass Ahmadjan ,,mit {seinen} Bildern zu einem vertieften Verständnis der aktuellen Situation in Afghanistan beigetragen habe“.
Seine Bilder hätten die Besucher,,sehr beeindruckt“.
Grund genug, den "Maler im Exil", den Künstler und seine Kunst an dieser Stelle einmal vorzustellen:
Ahmadjan Amini wurde im frühen Winter 1953 im Pass ist der 9.Dezember eingetragen; in Malaspa im Panjshir-Tal geboren.
Nachdem Schulbesuch und erfolgreichem Abschluss am Afghan Institut of Technology in Kabul wagte Ahmadjan den Sprung in den Westen.
Es war bestimmt nicht nur Bildungsdrang, sondern auch ein gehöriger Schuss Neugier und Abenteuerlust, der den damals gerade Zwanzigjährigen
aus dem noch friedlichen Kabul hinaustrieb. Seine Wahlheimat wurde für vier Jahre Hamburg. Dort besuchte er die Kunstschule Rolf Laute und war Gaststudent an der Hochschule
für bildend Künste. 1978 musste er nach Afghanistan zurückkehren und wurde sofort unter Daud zum Militärdienst in die afghanische Armee gezwungen. Der bald einsetzende
Bürgerkrieg und der sowjetische Einmarsch veranlassten ihn, wie so viele seiner Landsleute, schließlich 1980, seine Heimat zu verlassen. Seither lebt er in Hamburg.
Soweit in aller Kürze sein Lebensweg. Seine Bilder sind Spiegel der leidvollen Erfahrungen seines Volkes und seines Schicksals, eines bewegten Lebens. Er malt nicht die Bilder, die man erwirbt, um sie flächenfüllend, dekorativ und zur Erbauung über der Wohnzimmercouch zu platzieren. Seine Malerei fordert heraus zum Fragen, zum Suchen. Nicht immer hat Ahmadjan dergestalt tendenziös gearbeitet. Ich kenne keines seiner frühen "Jugendwerke",
die er 78 und 79 in Kabul im Goethe-Institut, in der Universität und im British Council ausgestellt hat. Aber ich lese, dass "seine frühen Bilder noch Ausgelassenheit und Unbekümmertheit mit einem Hang zum Surrealismus
in häufig leuchtendem Pastell bevorzugten".
Spätestens seit dem Einmarsch der Sowjets steht seine Malerei ganz unter dem Eindruck des unsäglichen Geschehens in seiner Heimat. Die Motive sprechen für sich: Köpfe-schemenhaft, aus leeren Augenhöhlen die Szene überblickend; seelenlose Häupter-auf der fahlen Haut spiegeln sich Rauch und Feuersbrunst; karge Dörfer, Moscheen- konturlos, fassadenhaft, Flammen, Rauch, Zerstörung; ein Vater - der verzweifelte Versuch, die Seinen unter ausgebreiteten Armen
vor einem herannahenden Kampfhubschrauber zu schützen; Geduckte, Gefesselte, Gehenkte, Macht- und Regungslose. Und immer wieder der Blick durch das Fenster - das Fensterkreuz wie ein Gitter, die Welt dahinter leer, manchmal
auf das Fensterglas undeutliche Schriftzeichen gemalt. Einmal ist das Foto einer Moschee auf das Fensterglas geheftet.-Titel: Heimweh, 82.
Aus dem leuchtenden Pastell der frühen Bilder sind verhaltende Töne geworden, unendliche Variationen aus braun und Ocker, den Farben der Berge Afghanistans. Wie ein Hoffnungsschimmer kontrastiert damit leuchtendes Blau,
vielleicht das Tiefe Himmelblau seiner afghanischen Heimat. Bedrohlich dagegen das finstere Nachtblau, das die Gehenkten einhüllt. Kräftig, in mehreren Schichten aufgetragen, riesig und gefurcht, berühren die Farben die Empfindsamkeit des Betrachters.
Er portraitiert Massoud 1989, ein stolzes Bildnis des Kriegshelden, der für ihn ein Hoffnungsträger ist.
Ende der 80er studiert er Computer-Grafik am Institut für Computer-Graphic-Design in Hamburg. Das erworbene Diplom ermöglicht ihm neue berufliche, aber auch künstlerisch gestalterische Perspektiven.
Heinz Franken
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